Geschichte
Neuer Name «Technische Fachschule Bern»
2013: Die Lehrwerkstätten werden 125 Jahre alt
Die Neustrukturierung

Wachstum in den 1950-er Jahren
Die Zwischenkriegszeit
Die Jahre während der Zwischenkriegszeit waren für die Lehrwerkstätten Bern sehr bewegt. Nebst dem unerwarteten Tod des langjährigen Direktors Victor Haldimann und dem Neubau der Gewerbeschule, brachte die Umsetzung des ersten eidgenössischen Berufsbildungsgesetzes unter dem neuen Schulleiter Hans Aeby frischen Wind und zugleich Unruhe in das eingespielte System.
Auch die Lehrwerkstätten Bern blieben von der Wirtschaftskrise nicht verschont. Dies führte dazu, dass sie keine Kundenaufträge mehr annahm. Die Lehrwerkstätten Bern schufen ein bisher unbekanntes Angebot für Weiterbildungswillige und Arbeitslose.

Die Pionierzeit der «Lädere»
Die ersten Jahre der neu gegründeten Lehrwerkstätten der Stadt Bern waren, auch wegen der kurzen Vorlaufzeit, keine einfachen. So dauerte es sieben Jahre bis der erste offizielle Direktor, Victor Haldimann, gewählt werden konnte. Das lokale Gewerbe feindete den vermeintlichen neuen Konkurrenten an, und die Schuhmacherabteilung offenbarte sich als Fehlbesetzung. Zunehmend maschinelle Herstellung liess den Traditionsberuf für damalige Junge unattraktiv erscheinen, Lehrlingsklassen konnten kaum gefüllt werden. So beschloss man 1900 diese Abteilung zugunsten des Mechanikerberufs zu schliessen. Von der Schuhmacherei blieb nur noch die umgangssprachliche Bezeichnung «Lädere» für die Lehrwerkstätten übrig. Weiter hatte die Schulleitung mit der Raumproblematik zu kämpfen, ein Thema das sie für die nächsten 100 Jahre immer wieder beschäftigte. Mit den 1894 eröffneten zusätzlichen Abteilungen Schlosserei und Spenglerei wurde es am ursprünglichen Standort an der Predigergasse zu eng. Die erste «Züglete» 1895 führte in den grosszügigen «Palast Rabbenthal», ein ehemaliges Blindenheim in der Lorraine.
Trotz diesen Anfangsschwierigkeiten hatten sich die Lehrwerkstätten Bern in der ersten Phase ihrer Geschichte etabliert und wurden auch dank der neuen Berufszweige bald ein wichtiger Teil der gewerblich-industriellen Berufsbildungslandschaft.

Der Antrag
Ende der 1870er Jahre befand sich das schweizerische Gewerbe in einer Krise. Es herrschte ein Mangel an gut ausgebildeten Fachleuten, und der ausländische Konkurrenzdruck war gross. Nach intensiver Lobbyarbeit durch den Architekten Ad. Thièche und Schuhmachermeister Jakob Scheidegger reichte deshalb Stadtrat A. Vogt am 5. März 1886 im Berner Stadtrat einen Vorstoss zur Schaffung von Lehrwerkstätten ein. Gut zwei Jahre später war es bereits so weit. Rat und Volk der Stadt hatten den Segen gegeben und nach einer kurzen Organisationsphase von zwei Monaten wurde am 1. Mai 1888 der Schulbetrieb mit einer Schreiner- und Schuhmacherklasse aufgenommen.